Hallo Heini, danke für den Tip mit dem TaskManager. Gute Idee!
Nachdem es für unseren Einsatzzweck aber letztlich nicht in Frage kam, den Mailserver immer wieder abschießen und manuell neu starten zu müssen (wg. mehrerer Bearbeiter und wg. Produktiveinsatz) begann die Odyssee durch die Mailprogramme. Falls jemand das gleiche Problem hat, hier eine kurze Zusammenstellung und meiner endgültige Lösung:
Mercury:
aus o.g. Gründen nicht tragbar
Hamster:
Nicht in der Lage, Mails direkt beim Zielserver abzuliefern ("End-to-End Transmission", "Best Delivery"). Mails können lediglich bei einem Relay-Server eines Providers abgeliefert werden. Das ist bei lokaler Einwahl über einen Provider möglich, bei Dedicated Servern jedoch in der Regel keine Option. Es gibt ein Script namens Mailflush für den Hamster, das eine End-to-End-Transmission zuläßt, während der Übertragung kann der Hamster jedoch laut Doku keine weiteren Emails annehmen, was für einen Produktivserver unmöglich ist.
Haster + Hermes:
Eine Alternative ist eine Konfiguration, bei Hamster ausgehende Emails bei einen weiteren lokalen SMTP-Server abgeliefert wird, der eine End-to-End-Transmission zuläßt. Hermes ist ein solches Programm (es gibt weitere - z.B. Postcast). Das Duo funktioniert auch zusammen, aber dann kommt die Konfiguration von Hamster... Vollkommener Overkill! Beispiel: Nach 2 Stunden Dokulesen und Internetrecherche war immer noch nicht rauszufinden, wie ein simples Forwarding oder ein Catch-All einzurichten ist. Fazit: Vollkommen unmögliche Usability... Der kostenlose Hamster wird sündhaft teuer, wenn man die Arbeitszeit einrechnet.
An dieser Stelle wurde langsam klar, dass vielleicht doch ein kommerzielles Programm her muss. Nicht zu teuer sollte es sein, als Service unter Win2003 lauffähig, leicht und intuitiv zu bedienen und trotzdem sicher. Zwei Kandidaten, die ich getestet habe:
CMailServer (rund 100$, keine Begrenzung der Accountzahl):
Naja - geht so. Immer noch unnötige Haken beim Verwalten der Emailadressen. Der angepriesene Webmail-Server funktioniert nur zusammen mit IIS (nicht mit Apache). Catchall-Accounts müssen für alle eingerichteten Domains den gleichen Namen haben (z.B. admin@domain1.de, admin@domain2.de).
DynFX (rund 105 Euro, keine Begrenzung der Accountzahl):
Volltreffer! Gute Konfigurationsmöglichkeiten, gut voreingestellt. Geniale und intuitive Einrichtung von Emailaccounts, Aliasen und Forwardings, gute Dokumentation, eigene Newgroups für Diskussion über Einrichtung und Anwenderwünsche. Übrigens ist das das einzige der hier genannten Programme, das die IP des DNS-Nameservers vom Betriebssystem abfragen kann. Bei den anderen muss man sie fest im Mailprogramm eintragen, was natürlich in DHCP-Szenarien mit automatisch übermittelter DNS-Adresse (z.B. bei den Dedicated-WindowsServern von Strato) den GAU auslöst, wenn der Serverhoster die Konfiguration ändert). Allerdings wurde auch hier relativ schnell klar, dass für Autoreplys und für das gleichzeitige Forwarding an mehrere Konten ebenfalls gescriptet werden muss, aber der Autor (eine kleine Firma in DE) ist sehr rührig - ich denke in der nächsten Version wird auch das elegant über das Config-Tool zu machen sein.
Insgesamt war es jedenfalls an diesem Punkt die richtige Entscheidung, die schlappen 100 EUR hinzulegen, statt weiter teuer Arbeitszeit in die Suche nach einer OpenSource-Lösung zu investieren. Versteht mich nicht falsch - ich arbeite enorm viel mit OpenSource und trage selbst zur Entwicklung bei. Aber ich mache halt keine Religion draus.